Über unser Formular hier auf der Website hat sich jemand ein Interview mit Frau Strothmann gewünscht, das wir sehr gerne geführt haben. „Mit wem?“, denkt ihr euch vielleicht. Zum Namen habt ihr vielleicht kein Gesicht vor Augen, aber umgekehrt kennt ihr sie alle und habt sie bestimmt schon oft im Schulgebäude gesehen. Ute Strothmann ist 69 Jahre alt und arbeitet an unserer Schule, obwohl sie eigentlich schon im Ruhestand ist. Aber solange sie das körperlich noch kann und es ihr Freude bereitet, möchte sie auch weiterhin bei uns arbeiten, erzählt sie uns mit einem Lächeln.
Als ihre Tochter in der sechsten oder siebten Klasse war, reagierte sie auf eine Ausschreibung von der Schule. Gesucht wurde jemand, der die Kopierarbeiten erledigen würde. Daraufhin hat Frau Strothmann direkt zum Telefon gegriffen und beim ehemaligen Schulleiter, Herrn Dr. Siekmann, angerufen. In einem folgenden Treffen lernten sich beide kennen und besprachen die Einzelheiten. Frau Strothmann berichtet, dass sie Herrn Dr. Siekmann wohl auf Anhieb sympathisch gewesen und das sicherlich der Grund dafür sei, dass sie nun schon über 20 Jahre bei uns am BwG kopiert.
Zunächst wurde ihre Arbeit über den vffe, unseren Förderverein, finanziert und seit einiger Zeit ist sie bei den Falken e.V. angestellt, die die Übermittagbetreuung übernehmen.
Im weiteren Gespräch haben wir auch erfahren, dass fast alle Lehrkräfte, die neu ans BwG kommen, einen derartigen Service nicht kennen. Umso mehr freuen sie sich, dass es jemanden gibt, der die Kopierarbeiten übernimmt. Ob wir die einzige Schule mit einem solchen Service sind, konnten wir nicht herausfinden, in jedem Fall ist dieser aber für alle Lehrer*innen eine große Erleichterung, gerade wenn mal wieder viele Kopien für Arbeiten und Klausuren anstehen.
Wir haben Frau Strothmann gefragt, was ihren Arbeitsalltag ausmacht und ob es schon einmal besondere Vorkommnisse gab. Sie berichtet uns, dass sie abwechslungsreiche Arbeitstage hat, weil sie nie wisse, was und wieviel für den Tag zu tun ist. Manchmal sei die Arbeit schnell getan und sie könne danach wieder nach Hause gehen. Zeitlich ist sie also flexibel. Manchmal seien aber auch große Aufträge dabei, die mehr Zeit in Anspruch nehmen. Insbesondere in den letzten Wochen vor den Zeugnissen habe sie viel zu tun, weil da die letzten Arbeiten und Test geschrieben würden. Und alles will kopiert sein. Ab und an sind auch Elternbriefe für einen oder mehrere Jahrgänge zu kopieren. Dies habe aber in letzter Zeit abgenommen, weil diese nun digital per IServ geschickt würden. Da Frau Strothmann freitags einen freien Tag hat, ist der Stapel mit Aufträgen am Montag immer am größten. Während die Lehrkräfte ob der Bedienung an den neuen Kopierern etwas verzweifeln, lobt sie ihr Arbeitsgerät, dass fast keinen Papierstau produziere und sehr schnell sei. Da gehen auch die großen Aufträge flott. Aber wo Frau Strothmanns Arbeitsplatz genau ist, verraten wir in einem anderen Artikel. Bleibt also gespannt.
Auf die Frage nach der Digitalisierung erklärt uns Frau Strothmann, dass diese auf jeden Fall zu einer Verringerung der Kopieraufträge führe.
Wir haben sie auch gefragt, ob sie schon einmal Lust hatte, ein Arbeitsblatt selbst auszufüllen und zu bearbeiten. Lachend erzählt sie, dass sie schon öfter mal gedacht hätte, ihr Wissen aufzufrischen, hat dann aber doch kein Blatt mitgenommen. Sie räumt aber ein, dass sie öfters bei den Aufträgen für Englisch hängen bleibt, weil dies in ihrer eigenen Schulzeit nicht ihr Lieblingsfach gewesen sei und sie die Inhalte nachholen wolle. Bei den Arbeitsblättern für Geschichte bleibe sie ab und an länger hängen und lese aus Interesse weiter.
Auf die Frage, welche Lehrkraft wohl die meisten Aufträge abgibt, nannte sie keine Namen, aber erzählte, dass die Fächer Englisch und Musik ganz vorne dabei seien. Für Biologie kopiere sie allerdings am wenigsten.
In all dieser Zeit hat sie viel vom Schulleben mitbekommen und fühlt sich dem BwG sehr verbunden. Besonders erinnert sich Frau Strothmann an ein Schulfest, bei dem sie mit Familie Rotkopf die Verpflegung übernahm.
Dieser Einsatz zum 50jährigen Schuljubiläum sei unglaublich anstrengend. Es mussten alle Speisen auf einem großen Buffet ansehnlich und appetitlich angerichtet und am Ende wieder weggeräumt und der ganze Berg Geschirr gespült werden. Aber diese Arbeit habe auch ganz viel Spaß gemacht, erzählt Frau Strothmann freudig.
Für alle, die Familie Rotkopf nach ihrem Eintritt in den Ruhestand nicht kennengelernt haben, soll gesagt sein, dass es sich um ein Ehepaar handelt. Herr Rotkopf war Hausmeister am BwG und kümmerte sich um alle handwerklichen Tätigkeiten, das Gebäude und auch um die Reinigungskräfte. Sein Frau leitete die Cafeteria, in der jeden Tag selbstgekochtes Essen serviert wurde. Vor allem soll das tägliche Nudelgericht neben frischen Salaten und Sandwiches der Renner gewesen sein.
Wir bedanken uns sehr herzlich für das nette Gespräch und freuen uns, wenn sie dem BwG noch lange die Treue halten.
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